Bunkeranlage Fuchsbau

Mit freundlicher Genehmigung von Wolfgang Thiede

Geschichte und Entwicklung


Anfang 1942 wurde mit dem Bau des Schutzbauwerkes "Fuchsbau" durch Häftlinge des Konzentartionslagers Sachsenhausen, Außenstelle Ketschendorf, unter Verantwortung des Waffen-SS begonnen. Die Errichtung erfolgte teilweise in offener Bauweise und auch durch Nutzung vorhandener Großstollen. Der Bau erfolgte unter größter Geheimhaltung nach Vorgaben deutscher Wissenschaftler. Schon frühzeitig waren erste Direktverbindungen zum OKW-Zossen geschaltet, so dass am 20.07.1944 die über das OKW zum Attentat auf Hitler gesendeten Fernschreiben direkt über den Fuchsbau liefen.

Zum Ende des Krieges wurde der Fuchsbau außen teilweise zerstört und auch geplündert. Danach stand die Anlage für längere Zeit offen. 1960 rückten die Stollen im Berg am Rande von Fürstenwalde ins Interesse des Kommandos MDl der ehemaligen DDR. Die Anlage wurde wiederhergestellt und erweitert. 1962 übernahm das Kommando der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung (LSK/LV) der nationalen Volksarmee das Bauvorhaben um es schließlich bis 1964 fertigzustellen. Im März/April nahm das Verstärkeramt der DP, spätere übertragungsstelle FW2, den Dienst auf. Bis 1965 wurde der nachrichtentechnische Ausbau und die Einbindung in ein weltweit einmaliges System zur Alamierung der Landesbevölkerung abgeschlossen. 1970-1972 wurden mehrfach Umbauten entsprechend den Änderungen der Arbeits- und Organisationspronzipien des Kdo LSK LV der NVA durchgeführt. Auch in den darauffolgenden Jahren wurde die Anlage an Sachen Führungstechnik ständig aktualisiert. Hier war der Ort, von dem aus am 05.05.1971 um 13.00 Uhr alle Sirenen der DDR zentral über das System des Tonwahlverfahrens ausgelöst wurden. In späteren Jahren waren das über 31.000!

Der Gesamte Fuchsbau war in verschiedene Bereiche mit speziellem Auftrag, sogenannte Gefechtsabschnitte, gegliedert. Die verschiedenen Bereiche wußten untereinander nicht über den Anderen Bescheid. Es bestand höchste Geheimhaltung. Inder Nacht vom 02.-03.10.1990 tauschte die Besatzung ihre Uniformen von NVA auf Bundeswehr und setzten ihren Dienst fort. 1994 wurde der Fuchsbau offiziell außer Dienst gestellt und 1995 bergmännisch verschlossen. Der Fuchsbau hat ein Volumen von 15.000 Kubikmetern und eine Fläche von 9.000 Quadratmetern, wobei der alte teil in Stollenbauweise aufgebaut ist und der neue sich als mehgeschossiger Baukörper darstellt. Allein der Führungssaal erhebt sich über drei Etagen.

Im November 2005 wurde der Lasteneingang wieder geöffnet und seit Anfang 2006 wird von den Betreibern in mühevoller Kleinarbeit intensiv an der Wiederherstellung gearbeitet, um Besuchern ein einmaliges Erlebnis durch fach- und sachkundiger Führung durch die Anlage zu verschaffen. So funktioniert die Sonderbeleuchtung wieder genauso wie die Umluftsysteme. Außerdem ist die Telefonverbindung der kompletten Bunkeranlage in das öffentliche Netz und auch im Bunker wieder in Betrieb. 2007 wurde im Führungssaal die Projektion der Basisluftbilder aus 1988 wieder in Betrieb genommen, zusätzlich mit einer Luftlageprojektion nach dem System TrackView.

Wir können einen Besuch nur empfehlen. Auch Übernachtungsmöglichkeiten sind dort vorhanden. Bei Interesse bitte über nachstehenden Link Kontakt aufnehmen.

Bunker-Fuchsbau



Hier nun einige Bilder der Anlage




Die 2 Eingänge in die Anlage

Eingang 1

Hier wurden 40m Beton herausgeschlagen

Eingang 2

Erste Informationen an die Besucher

Der Arbeitstisch des DNF

Der Dispatcher Raum

Die Warn- und Alamierungszentrale

Der Führungssaal

Projektion der aktuellen Luftlage im Führungssaal

EDV Zentrale

Beim versiegeln der Anlage ist Beton an Stellen geflossen, wo er gar nicht hin sollte

Die Rohrpostzentrale

Ein mit Beton versiegelter Eingang

Gemeinsames Grillen

Fachsimpeln nach der Führung

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