Gedenkstätte Bergen-Belsen

Die Geschichte des Lagers Bergen-Belsen begann mit der Errichtung des Truppen?platzes Bergen im Zuge der deutschen Aufr?. Ab 1936 befand sich hier ein Lager mit etwa 30 Baracken, in dem rund 3.000 deutsche und polnische Arbeiter untergebracht waren, die zum Bau der Kasernen des Truppenlagers Belsen herangezogen wurden. Nach dem Frankreichfeldzug 1940 wurden die Arbeiter dann gegen 600 franz?che und belgische Kriegsgefangene eines Arbeitskommandos des Stalag ("Kriegsgefangenen-Mannschafts-Stammlager") XI B Fallingbostel ausgetauscht. Im Fr? 1941 begann die Wehrmacht mit der Einrichtung von Stalags f? bevorstehenden ?erfall auf die Sowjetunion. Allein drei solcher "Russenlager" entstanden auf den Truppen?pl?en Bergen und Munster in der L?ger Heide. F? Stalag XI C (311) Bergen-Belsen wurde das Arbeitslager ger?t, um eine gro? freie Fl?e erweitert und insgesamt mit Stacheldraht und Wacht?umgeben. Das Barackenlager sollte die Verwaltung des Stalags sowie ein Lazarett f?egsgefangene aufnehmen, w?end das eigentliche Lager zun?st ohne Unterk?blieb. Bereits im Juli 1941 trafen die ersten Transporte aus der Sowjetunion in Bergen-Belsen ein; bis Anfang November wurden etwa 21.000 Kriegsgefangene ins Lager gebracht. Der Bau von Baracken setzte erst sp?ein; bis in die feuchtkalte Jahreszeit hinein vegetierten die Gefangenen in selbstgebauten Erdh?n, Laubh?oder provisorischen Zelten. Verpflegung und sonstige Versorgung lagen unterhalb der zum ?erleben notwendigen Minimals?e, so dass es schnell zu Auszehrung und seuchenartigen Erscheinungen kam. Bereits seit August grassierte die Ruhr im Lager. Im Lazarett gab es 770 Betten, die nur einen Bruchteil der Kranken aufnehmen konnten. Die Todesrate stieg schnell an. Nur wenige tausend Gefangene gelangten noch 1941 von Bergen-Belsen aus zum Arbeitseinsatz bei der Wehrmacht oder in Landwirtschaft und Industrie. Mindestens 300, wahrscheinlich aber mehr als 500 weitere Kriegsgefangene wurden in das KZ Sachsenhausen deportiert und in der dortigen "Genickschussanlage" ermordet. Sie waren von einem Einsatzkommando der Gestapo Hamburg unter den Kriegsgefangenen "ausgesondert" worden. Dieses Mordprogramm galt vor allem politischen Funktion?n und Juden unter den Kriegsgefangenen. Im November 1941 wurden die ?erstellungen in Arbeitskommandos und auch die Aussonderungen eingestellt, als in Bergen-Belsen Fleckfieber unter den gefangenen Sowjets auftrat. Wegen der Ansteckungsgefahr f? deutsche Bev?rung wurde eine Quarant? f? gesamten Truppen?platz und eine Sperrung des Lagers verf?ie bis Anfang Februar 1942 dauerte. W?end dieser Zeit wurden Tausende von Gefangenen aus den Lagern und den Arbeitskommandos der Region bei Verdacht auf Fleckfieber in das Stalag XI C (311) verlegt, wo man im Lazarettbereich eine Isolierabteilung eingerichtet hatte. Bis Fr? 1942 waren in Bergen-Belsen 13.500 sowjetische Kriegsgefangene gestorben, auf dem H?unkt des Massensterbens kamen t?ich bis zu 300 Menschen ums Leben. Das Fleckfieber war jedoch nur bei einem Bruchteil der Opfer die Todesursache: Die meisten der Gefangenen sind verhungert, erfroren, an anderen Krankheiten zugrunde gegangen. Allesamt waren sie Opfer der t?chen Existenzbedingungen im Lager, f? die Wehrmacht verantwortlich war. Die Toten wurden in Massengr?rn in etwa einem Kilometer Entfernung vom Lager beerdigt (heute "Kriegsgr?rst?e H?en"). Im Mai 1942 vermerkte die Wehrmachtsstatistik f? Stalag XI C (311) noch 2.069 sowjetische Kriegsgefangene. Ab Herbst 1942 befanden sich au?r im Lazarett nur noch wenige Gefangene im Lager. 1943 erfolgte schlie?ich die Aufl?g des Stalag Bergen-Belsen. Auf der Suche nach einem geeigneten Ort zur Unterbringung j?er Austauschgeiseln hatte der Chef des Wirtschafts-Verwaltungshauptamtes (WVHA) der SS, Oswald Pohl, vom Oberkommando der Wehrmacht die Abtretung eines Teils des Kriegsgefangenenlagers an die SS erreicht. Im April 1943 traf ein Kommando von KZ-H?lingen ein, das die Baulichkeiten in der S?te des Lagers f? Aufnahme von Juden vorbereitete und auch ein Krematorium errichtete. Im Juli 1943 wurden die ersten Transporte aus Polen im neuen "Aufenthaltslager Bergen-Belsen der Waffen-SS" eingeliefert. Das inzwischen auf 1.200 Betten erweiterte Kriegsgefangenenlazarett im ehemaligen Arbeitslager blieb indes bis Mitte Januar 1945 als "Zweiglager Bergen-Belsen" des Stalags XI B Fallingbostel unter Verwaltung der Wehrmacht bestehen. Es diente weiterhin als zentrales Lazarett f?jetische Kriegsgefangene, die in den Arbeitskommandos des Wehrkreises XI in der Region zwischen Fallingbostel und G?ngen sowie B?rg und Helmstedt so schwer erkrankten, dass sie station?behandelt werden mussten. Au?rdem wurden in Bergen-Belsen im Jahre 1944 fast 1.000 polnische Gefangene, die am Warschauer Aufstand teilgenommen hatten, sowie etwa 500 italienische "Milit?nternierte" untergebracht. 142 Italiener starben binnen weniger Wochen. Eine polnische Soldatin der "Armia Kraiowa" (Heimatarmee) starb am 6. Januar 1945 als vermutlich letztes Opfer des Kriegsgefangenenlazaretts Bergen-Belsen. Die Lazarettabteilung war st?ig ?legt. Soweit sich dies bisher rekonstruieren l?t, sind nach dem Massensterben vom Winter 1941/42 noch mindestens weitere 6.000 sowjetische Kriegsgefangene in Bergen-Belsen gestorben. Nach Unterlagen aus dem Verteidigungsministerium der russischen F?ration sind auf dem Kriegsgefangenenfriedhof in Bergen-Belsen (H?en) 19.500 Rotarmisten begraben. Das sowjetische Mahnmal, das im Juni 1946 auf der Anlage errichtet wurde, nennt die Zahl 50.000. Im Dezember 1944 begann die Wehrmacht mit der endg?n Aufl?g des Lagers, nachdem Pohl und der neue "Chef des Kriegsgefangenenwesens", SS-Obergruppenf?Berger, in pers?chen Verhandlungen ?ngekommen waren, den gesamten Komplex f? Erweiterung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen, dessen Belegung in diesen Wochen rapide anstieg, zu r?en. Am 15. Januar 1945 wurde das "Zweiglager Bergen-Belsen" offiziell aufgel? Die Gefangenen und die Lazaretteinrichtung wurden nach Fallingbostel ?hrt.

Weitere Bilder von Bergen-Belsen

Die Kommandanten von Bergen-Belsen

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